Indien – ein Land der großen Gegensätze

14.03.2016

Kinder finden immer einen Grund zu lachen

3 Wochen Indien – Kristin und ich waren zur Weiterbildung für indische Lehrer und einem Urlaub dort unterwegs

Der Wunsch Mike Wohnes, ehemaliger Geschäftsführer der SCHKOLA, einen Workshop von SCHKOLA-Lernbegleitern mit indischen Lehrern zu machen, brachten Kristin Borostowski und mich dazu, eine neue Reise nach Indien zu planen. Es ging in den Südosten Indiens. Hier erlebten wir eine vielfältige Mischung des quirligen Lebens: bunte Menschen, bunte Häuser, bunte Tempel – aber auch Unmengen an Müll, ein Straßenverkehr, in dem man gefühlt ständig an einem Unfall mit Totalschaden vorbeischrammt sowie Menschen, die ihre kleine Ernte oder den Tagesfang an einem Stand auf der Erde feilboten, um am Abend mit einem Säckchen Reis und einer Tüte Dal nach Hause zu gehen. Wir lebten 4 Tage in einem Hostel (Internat) mit 90 Schulkindern zwischen 4-16 Jahren, die jeden Morgen allein ihre Wäsche im Eimer wuschen und Hausdienst oder Feldarbeit machten, bevor sie zur Schule gingen. Essen wurde über der offenen Feuerstelle oder mit einem kleinen Beistell- Gasherd für alle gekocht. Auch die Lehrer hatten jeweils einen Dienst für die Gemeinschaft. Ihr Tag begann 4 Uhr am Morgen und endete 23 Uhr, mit einer Mittagsruhe (wegen der Hitze) dazwischen. In einigen Städten versucht man inzwischen das Müllproblem anzupacken. Die Schilder zur Kampagne hängen schon, die Tonnen stehen darunter, aber der Müll liegt daneben. Sogar eine Demonstration für „Clean India“ einer Schule konnten wir in Mamallapuram erleben.

Bei unserem Workshop erlebten wir Kollegen, die offen für kleine Arbeitsideen waren, ernsthaft und diskussionsfreudig die Erläuterungen zu unserer Arbeit zu Hause aufnahmen und hinterfragten sowie mit kindlicher Neugierde alles entdecken und ausprobieren wollten. Abends waren wir umschwärmt von neugierigen Kindern, die Geschichten oder Lieder aus unserer Heimat hören und mit uns spielen wollten. Eine schöne Abwechslung in der allabendlich stattfindenden Arbeits- und Lernzeit.

Es war eine schöne Zeit, die bei uns tiefe Eindrücke hinterlässt und uns viel über unser aufgeräumtes und behütetes Leben in Deutschland nachdenken lässt.

Annett Holz

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