„Weißt du noch, damals in der Schkola…?“ Ehemalige Schülerin berichtet

02.06.2015

Das ist eine Frage, die schon einige Male in meiner WG-Küche in Berlin-Mitte gefallen ist, denn hier hausen gleich zwei ehemalige „Hartau-Kinder“, die den Weg in die Großstadt gefunden haben. Inzwischen bin ich 21 Jahre alt und seit meinem Abgang von der Schkola sind schon mehr als elf Jahre vergangen!

Immer wieder habe ich die Schule in den Ferien besucht und durfte sogar anlässlich meiner Konfirmation einen Baum auf dem Gelände pflanzen. Mir war es immer wichtig, ab und zu vorbei zu schauen, denn mit dem Ende der 4. Klasse an der Schkola war auch meine Zeit in der Oberlausitz vorbei, da meine Familie nach Berlin umziehen musste. Von der „Dorf-Schule“ in den Großstadt-Kiez war eine große Umstellung, aber inzwischen hab ich mich längst mit der Stadt angefreundet und bin froh hier zu leben. Drei verschiedene Schulen habe ich noch ausprobiert, bis ich 2012 mein Abitur gemacht habe.

In den Jahren wurde vor allem die Musik ein wichtiger Teil meines Lebens. Seit ich in Berlin wohne, spiele ich Saxophon und Gitarre. Nach dem Abitur wollte ich Musik studieren und habe mir viel Zeit genommen, um mich auf eine Aufnahmeprüfung vorzubereiten, zu der es aber nie kam – unter dem Druck ging mir der Spaß am Musik machen verloren. Deshalb entschied ich, dass das nicht der richtige Weg für mich ist. Also musste eine neue Idee her: Ich arbeitete in der Filmbranche, im Krankenhaus, als Babysitter und fand dann endlich einen Studiengang, der perfekt zu mir passt: Seit September 2014 studiere ich Musikpädagogik in Sozialer Arbeit. Dazu fahre ich zwar bis nach Potsdam, aber es macht mir, trotz des hohen Pensums, viel Spaß. Zum Studium gehört auch, dass ich zwei Tage in der Woche in einer Grundschule arbeite, wo ich die Kinder beim Lernen begleite und Musik in den Schulalltag integriere. Dadurch habe ich besonders in letzter Zeit wieder viel an meine eigene Grundschulzeit in Hartau gedacht. Eine Zeit voller Erfahrungen, Lernen, Ausprobieren und viel Spaß!

Und wie gesagt: Noch heute sitzen wir zusammen und erinnern uns an Tschechisch, Lesenacht, Gesundes Frühstück, die schwarzen Sitzkissen, Musicals, die weiten Felder, das Mosaik an der Decke und natürlich an Kristin, Ute, Annett, Kamil, Angelika und Anke!

Von Tabea Möhlis, 1. Jahrgang von 1999-2003

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